Poetry Slam an sich ist eigentlich eine Art Dichterwettstreit der vor einem Publikum geführt wird, welches mit seiner Punktevergabe entscheidet wer Gewinner des Abends wird. Die Kandidaten bzw. die Slamer tragen dort selbst geschriebene Texte vor und stehen eigentlich immer mit einem Zettel auf der Bühne, sie müssen den Text also nicht zwingend komplett auswendig können. Diese Texte können sowohl Gedichte, als auch Lieder, kleine Geschichten oder andere Erzählungen sein, richtige Einschränkungen gibt es da soweit ich weiß nicht. Die Themen der Texte sind ähnliche vielfältig und können von Geschichten aus dem Alltag, über Märchen und die Liebe sein. Theoretisch kann man sogar seine eigene Einkaufsliste vortragen, wenn man der Meinung ist, dass Publikum damit begeistern zu können 😉 Nur muss meistens eine gewisse Zeit bei vortragen eingehalten werden, in der Regel sind das 5 Minuten. Genaueres auch zu der Entstehung des Poetry Slams, kann man auf der Verlagsseite erfahren: *Klick mich*
Der Lektora Verlag hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, eben diese Texte in Buchbänden zu sammeln und so den Fans der jeweiligen Slams die Möglichkeit zu geben, ihre Lieblingstexte zu lesen wann immer sie Lust haben. Dabei kann der Verlag natürlich nicht ALLE Slamer und Slamtexte in Deutschland abdecken. Verlegt wurden in dem Verlag aber schon 3 Bücher des Meister im deutschsprachigen Poetry Slam 2013 Jan Philipp Zymny, einige Bücher des ehemaligen Meisters Sebastian 23, sowie auch Bücher von Michael Feindler und Sandra Da Vina um nur einige Namen zu nennen. Aber Lektora produziert nicht nur Bücher, sondern Hörbücher und seit neustem auch DvDs.
Der Verlag arbeitet allerdings auch noch als Event- und Schulungsagentur. So organisiert er regelmäßig Poetry Slams und Workshops zum Thema, um den Spaß an der Sache so vielen Leuten wie möglich zu vermitteln.
„Tintenfische 2“ von Jason Bartsch und Nils Früchtenicht
Seiten: 138 ohne Nachwort
Erscheinungsdatum: 10. Juni 2015
Preis: 12,00€
Wirklich fasziniert bin ich von diesem Künstler einfach, weil er manchmal wirklich totalen Blödsinn labern kann, der dann aber irgendwie doch Sinn ergibt und witzig ist. Im gleichen Atemzug kann er aber auch ernst sein, ernste Themen ansprechen und dem Publikum etwas wichtiges vermitteln. Manchmal fragt man sich, was für Drogen er genommen hat, um auf solche Texte zu kommen und doch möchte ich ihn in der Poetry Slam Szene nicht missen. Dieses Buch war toll und ich warte schon mit großer Vorfreude auf sein Nächstes, nur immer her damit!
„Schreiben statt Jammern“ von Karsten Strack und Dean Ruddock
Seiten: 151
Erscheinungsdatum: 14. März 2016
Preis: 12,00€
Liebeskummer, ein Thema mit dem sich vielleicht nicht Jeder gern auseinander setzt. Mal verläuft sich eine Beziehung einfach im Sand oder wird total gegen die Wand gefahren. So oder so entsteht dabei eine ganz besondere Art von Trauer, über die man schwer hinweg kommt. Der Lektora Verlag hat sich mit dieser Problematik beschäftigt und einige ihrer besten Poetry Slammer gebeten, ein paar Texte zu schreiben, um Menschen die sich in einer ähnlichen Situation befinden, zu helfen. Und was möchte man dann gar nicht? Man möchte keine Schuldzuweisungen, man möchte sich nicht selbst schlecht fühlen, für die Dinge die passiert sind. Eigentlich möchte man generell so gut es geht an etwas anderes denken. Und man möchte ganz sicher nicht hören, dass man sich jetzt einfach zusammen zu reißen hat, wieder raus geht und auf dem Markt ist. Denn so läuft das nicht immer, das haben auch die Autoren dieser Anthologie verstanden. Kein Text in diesem Buch ist eine Anklage, kein einziger Text macht den Leser schlecht. Es sind viel mehr Texte, Geschichten die man verstehen kann. Mit Protagonisten in dessen Lage man sich gerade gut versetzten kann, aber auch nicht muss. Man kann zusammen mit den Figuren weinen, über sie oder mit ihnen lachen und so in jedem Fall sein eigenes Leid ein bisschen in den Hintergrund drängen. Es sind verschiedenen Texte, die Mut machen können, trösten oder einfach ein bisschen Ablenkung verschaffen. Es ist hier auf jeden Fall für jeden Trauernden etwas dabei, um mal wieder ein bisschen zu lachen oder wenigstens ein Lächeln aufzusetzen.
– Fazit –
Ich gebe zu, ich hab gedacht das wird nix. Ich hatte die Befürchtung dass dieses Buch zwar aus einer sehr netten Idee entstanden ist, letztendlich aber leider seinen Zweck nicht erfüllt. Zum Glück möchte ich sagen, war es dann doch anders als gedacht! Dieses Buch nimmt den Leser wirklich, wie im Klappentext schon beschrieben ’schützend zwischen die Buchdeckel‘. So hatte ich eigentlich durchgehen Spaß mit den Texten in dem Buch und wenn dann mal was dabei war, dass mir eben nicht so gefallen hat, dann hab ich eben einfach umgeblättert.
Eine schöne Zeit hatte ich damit auf jeden Fall.